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Matthias Heitmann  Klartext

Gen-Mais gegen Aids

Eine Forschergruppe aus den USA und aus Ghana hat in einigen afrikanischen Ländern die Sterblichkeit durch Aids geprüft und dabei nicht nur soziale Faktoren in Betracht gezogen, sondern auch die Ernährung. Der Studie liegen offizielle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugrunde. Dabei zeigt sich eine erstaunliche Korrelation mit dem Verzehr von Mais. „Die Autoren der Studie wagen sogar zu behaupten, dass der Mais für jede zweite Aids-Erkrankung im südlichen Afrika verantwortlich ist“, schreibt der bekannte Ernährungswissenschaftler und Buchautor Udo Pollmer. Natürlich ist der Mais nicht für die Infektion mit Aids verantwortlich. Mais sei aber, so Pollmer, häufig mit Schimmelgiften belastet, die das Immunsystem massiv schädigen und damit Ausbruch und Verlauf der Krankheit beeinflussen, und dies nicht nur in Afrika, sondern auch in Europa, weshalb zum Beispiel das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen auch eine Einschränkung des Maisanbaus fordere. Doch laut Pollmer geschieht genau das Gegenteil: „Der Maisanbau wird bei uns ausgeweitet, … weil er Energie vom Acker liefern soll für unsere Biogasanlagen.“ Das Problem besteht darin, dass die Pilzsporen aus den Mais-Wurzelstöcken auch die Folgekulturen wie Weizen und Braugerste infizieren. „Das bedeutet wiederum mehr Rückstände im Brot und im Bier“, sagt Pollmer, der aber eine Lösung des Problems parat hat: „Eine ganz einfache Möglichkeit, das Risiko zu senken, wäre der Anbau des umstrittenen Gen-Maises. Der enthält nur ein Zehntel an Gift.“ Schade nur, dass es bei der deutschen Gentechnik-Verhinderungspolitik nicht um Gesundheit geht.


Quelle: Udo Pollmer: „Giftiger Mais“, 21.11.10, www.dradio.de