Seit mehreren Wochen darf die fußballinteressierte deutsche Öffentlichkeit nun schon die lächerliche Debatte darüber mitverfolgen, ob Michael Ballack, Kapitän der Nationalmannschaft, öffentlich Kritik an der Spielweise des eigenen Teams äußern darf oder nicht. Gleichzeitig schwillt nun wieder das ratlose Gejammer darüber an, woran es nur liege, dass es dem deutschen Fußball an „echten Typen“ mangele. Dabei liegt der Fall auf der Hand: Wer Charakterköpfe haben will, muss ihnen Freiheiten geben, auch wenn diese dann manchmal von Köpfen genutzt werden, denen ein eigener Charakter fremd ist. Wer Leistungssportler hingegen bevormundet, braucht sich nicht wundern, wenn Typen, die tatsächlich etwas zu sagen haben und sich nicht den Mund verbieten lassen wollen, künftig lieber bowlen gehen.
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